Was zeichnet diese Rasse(n) aus? Ist ein solcher Hund etwas für mich?
Foxterrier gibt es in den Fellvarianten Drahthaar und Glatthaar. Zuerst etwas allgemeines, was für beide Rassen zutrifft!
Die kleinen weißbunten Terrier stammen aus England. Ihre ursprüngliche Aufgabe war es zum einen in den Ställen und auf den Höfen dafür zu sorgen, dass Rattten oder Mäuse oder kleine Räuber kurzgehalten wurden. Zum anderen wurden sie bei der Fuchsjagd zu Pferde dazu verwendet, den Fuchs wieder aus einem Bau herauszutreiben, wohin er sich flüchtete, damit die Jagd fortgesetzt werden konnte. Diese Art der Fuchsjagd ist seit vielen Jahren verboten, es wird nur noch gelegentlich eine künstliche Duftspur von Meutehunden und Reitern verfolgt.
Diese Hunde waren zunächst im Aussehen noch recht unterschiedlich, mit der gezielten Zucht und Bildung von Zuchtverbänden wurden die Rassen einheitlicher sowohl im äußeren Erscheinungsbild wie auch in den "inneren Werten".
Drahthaar und Glatthaar werden seit den 70'er Jahren nicht mehr miteinander verpaart, also als zwei separate Rassen gezüchtet. Im Standard unterscheiden sie sich ausschließlich durch das unterschiedliche Haarkleid.
Den Glatthaar Foxterrier gibt es in den zwei Farben schwarz-weiß und braun-weiß, den Drahthaar hauptsächlich in tricolor (braun-weiß mit schwarzem Sattel) selten in "cinnamon", also braun-weiß ohne Sattel.
Die weiße Fellfarbe sollte überwiegen.
Was leistet der Foxterrier bei der Jagd wenn es die klassische Jagd auf den Fuchs nicht mehr gibt?
Wäre der Foxterrier ein reiner Spezialist, so hätte er damit seine jagdliche Aufgabe verloren. Da er aber vielseitig ausbildbar ist - Apport zu Wasser oder auf Land, Stöbern vor allem auch bei der Jagd auf Sauen, oder bei der Nachsuche - der vor allem in Europa als vielseitiger kleiner Vollgebrauchshund gezüchtete Terrier hat viele auch heute "topaktuelle" Einsatzgebiete, und er ist von der Größe "handlich". Er soll natürlich zwischen "Arbeit" und "Alltag" unterscheiden können und ein angenehmer Begleiter der Familie sein, bei aller jagdliche Ambition ohne zu große oder unkontrollierte Schärfe und mit einem intakten Sozialverhalten.
Eignet sich der Foxterrier als Familienhund?
Im Foxterrierverband gibt es nicht nur die Zucht jagdlich hoch ambitionierter Hunde für den Einsatz in der Jagd oder als Diensthund. Die lebendigen und sportlichen, robusten und wesensfesten Drahthaar- oder Glatthaarfoxterrier werden auch in "Showlinien" gezüchtet, wo nach Gesundheit, Wesen und Exterieur ausgewählt wird.
Auch diese Hunde besitzen viele Eigenschaften des ursprünglichen Terriers, da aber hier nicht gezielt auf jagdliche Leistung selektiert wird, eignen sie sich hervorragend als freundliche, immer gut gelaunte, charmante und aktive Begleiter.
Wenn der Führer des Foxterriers als Gebrauchshund einen Hund aus rein jagdlicher Linie wählen wird, so findet der Liebhaber oder Aussteller einen passenden Begleiter bei einem "nicht jagdlichen" Züchter. Dieser ist immer noch ein "typischer" Terrier, selbstbewußt und vielleicht nicht immer der "von Natur aus" gehorsamste Hund, jedoch wiegt das gute und belastbare Wesen des Foxterriers diese Eigenschaften mehr als auf. Der nicht zu übermäßiger Sensibilität neigende Charakter verzeiht schnell und ist auch für einen turbulenteren Haushalt geeignet, oder für das Leben in der Stadt, wo der Hund die vielfältigen äußeren Einflüsse und Reize gleichmütig hinnehmen lernen muss. Das Jagdhunderbe der "Meutefähigkeit", also das zu anderen Hunden grundsätzlich freundliche Verhalten, und geringes Territorial und Schutzverhalten machen das Zusammenleben entspannter als mit manch anderen Rassen. Einzig der Beutetrieb ist gelegentlich auch in Showlinien stärker ausgeprägt, sollte aber durch Training gut zu kontrollieren sein.
Glatthaar oder Drahthaar?
Der Drahthaarfoxterrier verliert kaum Fell, muss aber, um ein farbenfrohes gesundes Fell zu behalten regelmäßig getreimmt werden, also das abgestorbene Fell, was nicht alleine ausfällt, wird "ausgezupft".
Ein Glatthaarfoxterrier muss nicht getrimmt werden, dafür verliert er Fell, dies ist durch regelmäßiges Bürsten deutlich zu verringern.
Üblicherweise ist der Hund sonst sehr "pflegeleicht" und wenig anspruchsvoll. Letztendlich ist die Wahl der bevorzugten Haarart "Geschmackssache".
Was ist mit der Gesundheit?
Jeder Hund, ob Rassehund oder Mischling, kann auch als Welpe oder Junghund erkranken. Es gibt wie beim Menschen viele Krankheiten, für welche die Forschung immer mehr genetische Faktoren identifiziert. Manchmal entsteht so der Eindruck, dass "unsere Hunde immer kränker" werden. Gerade bei einer verantwortungsvollen Zucht ist eine gute Gesundheit, wie auch ein guter Charakter, für den Hundebesitzer erste Priorität und es werden in der verantwortungsvollen Verbandszucht nur gesunde Hunde eingesetzt, Zeigen sich Anzeichen dafür dass ein Hund Mängel vererbt, wird er aus der Zucht genommen.
Dieses Thema ist sicher eines der schwierigsten. In der Zucht kann der beste Züchter nicht garantieren, dass jeder seiner Welpen ohne gesundheitliche Probeleme "uralt" wird. Selbst in der gesündesten Rasse kann es bei einem Wurf unvorhergesehen dazu kommen, dass ein Welpe ein Handicap entwickelt. Es wäre unredlich, sich dies nicht nicht einzugestehen und zu verschweigen, das es auch in unserer Rasse einige wenige gesundheitliche Aspekte gibt, auf welche besonders "geachtet" werden muss.
Der Foxterrier ist vom Standard her für eine körperliche Belastbarkeit in der Jagd "gebaut". Alle Foxterrier profitieren von diesem grundlegenden Zuchtziel des kleinen, flinken und dennoch kräftigen und ausdauenden jagdhundes. Auf körperliche Merkmale, die die Fitness einschränken, wird nicht selektiert.
Es gibt beim Foxterrier zum Glück keine so häufigen Erkrankungen, als dass alle Elterntiere auf diese getestet werden müssten. Einzig der Drahthaarfoxterrier muss vor dem Einsatz in der Zucht auf eine Skeletterkrankung (Van den Ende Gupta Syndrom) getestet werden und zwei Träger dieser Anomalie dürfe nicht verpaart werden, damit keine erkrankten Welpen zur Welt kommen.
Seltene Erkrankungen des Foxterriers sind:
Patellaluxation: die Kniescheibe springt aus ihrer Führung, bei hochgradiger Veränderung kann eine Operation notwendig werden. Vor allem Hunde mit "steiler Hinterhand" sind hiervon betroffen, eine "gut gewinkelte" Hinterhand (die im Standard gefordert wird) bietet für die Kniescheibe eine festere Führung.
Aseptische Femurkopfnekrose: der Oberschenkelkopf wird beim Junghund zu wenig durchblutet und verformt. Eine Operation nimmt dem Hind die Schmerzen, das "Pseudogelenk", welches ausgebildet wird, ist nicht für hohe Belastungen durch Jagd oder Leistungssport geeignet. Ein betroffener Hund sollte schlank bleiben und eine gute Muskulatur zum Beispiel durch Schwimmen oder Laufen im Trab entwickeln, um im Alltag unbeeinträchtigt zu leben. Jung Welpen sollten nicht zu schnell zu viel an Gewicht zulegen und nicht übermäßig körperlich belastet werden umd ein gesundes Skelettwachstum zu unterstützen.
Herzklappenfehler: seltene Erkrankungen, in wenigen Linien aufgefallen.
Insgesamt sind Foxterrier eine gesunde Rasse, die es zu erhalten gilt. Wenn in einigen Linien oder bei den Nachfahren einzelner Zuchttiere Erkrankungen "gehäuft" (also mehrfach in verschiedenen Würfen) auftreten, ist bei ererbten Erkrankungen der Ausschluß der betroffenen Zuchthunde und eventuell auch anderer nahe verwandter Hunde eine Möglichkeit, wie der Züchter oder der Verband die Gesundheit der Rasse erhalten können.