Nicht erst als ich michzur Hundezucht entschied, habe ich als Welpenkäufer Entscheidungen getroffen, welche Art Züchter in meinem Sinn Hunde verpaart und aufzieht. Zufällig lernte ich als erstes eine Züchterin kennen, die eine Zuchthündin besaß, die sie selber auch als Rettungshund ausgebildet hatte und führte, selber auch einen Hund als "Nachwuchs" aus dem Wurf behalten wollte.

 

Hier kommen schon viele positive Aspekte zusammen, die mir wichtig und eigentlich selbstverständlich sind:

Der Züchter hat eine gute Beziehung zum Hund und verbringt viel Zeit mit ihm. Der Züchter selber will sein "Zuchtprodukt", den Welpen, behalten und ausbilden, da ist es unabdingbar, dass er Wert auf Gesundheit, Langlebigkeit, gutes Wesen, Arbeitsbereitschaft und ein schönes Aussehen legt. In dieser Reihenfolge der Wertigkeit. Und genau das wünscht sich der Welpenkäufer auch.

 

Nach diesen Prinzipien will ich selber Hunde züchten, im Sinn von Zucht als Erhalt und möglichst Verbesserung der Rasse.

 

Als erstes steht die Gesundheit:

 

Eine Rasse mit überdurchschnittlich vielen rassebedingt gesundheitlichen Problemen zu züchten, ist für mich im Hinblick auf den Tierschutz problematisch und ist für den Welpenkäufer oft mit unkalkulierbaren Problemen, viel Geld und großer Frustration verbunden. Daher bin ich froh, dass der Foxterrier noch keine rassebedingt vermehrten Erkrankungen aufweist und möchte diese gesundheitliche Robustheit erhalten. Daher nutze ich auch die freiwilligen Tests auf gelegentlich auftretende Erkrankungen, um auch diese möglichst auszuschließen.

 

Dann die Langlebigkeit:

 

Wenn ich einen Hund zum Sport ausbilde, als Diensthund oder Jagdhund, aber auch wenn er "nur" erzogen werden muss, benötige ich mehrere Jahre, bevor das Tier erwachsen und "fertig" ausgebildet ist. Natürlich ist es in meinem Interesse, dass ich dann von diesem Hund lange profitiere und wir lange gemeinsam unser Hobby genießen können. Viele Foxterrier sind mit 11, 12, 13 Jahren noch "fit". Ein echter Vorteil dieser kleinen Energiebündel!

 

Das Wesen des Hundes:

 

Leider wird vor allem Ängstlichkeit stark vererbt. Es lohnt sich, ganz genau auf das Wesen der Elterntiere zu achten und die Welpen genau anzuschauen, um einen wesensfesten, belastbaren Hund zu bekommen. Es ist für das Tier Stress, Angst zu haben. Daher ist für mich der Einsatz ängstlicher oder nervenschwacher Tiere zur "Zucht" tierschutzrelevant und abzulehnen. Wer einmal einen wirlich nervenstarken Hund, egal zu welcher Aufgabe, ausgebildet hat (und auch der Job "Familienhund" ist eine Aufgabe, die in unserer Gesellschaft nicht jedem Hund leicht fällt), weiss, wie wichtig das Wesen ist. Da wird eine unglückliche Einwirkung beim Training oder nicht ideale Bedingungen auch mal verziehen, und es geht nicht einen Schritt vor und zwei zurück. Ganz zu schweigen davon, dass ein Hund, der "klar im Kopf" oder "nervenstark" ist, auch im Alltag deutlich angenehmer ist als ein nervöser, unsicherer Hund. Und nicht zuletzt gibt es auch bei Hunden stressbedingte Erkrankungen - schon die Auswahl der Zuchttiere nach dem Wesen macht oft einen großen Unterschied, die beste Haltung kann kein übersensibles Wesen "heilen".

 

Arbeitsbereitschaft:

 

Der Foxterrier ist ursprünglich ein Jagdhund, der noch vor der Zucht mit Zuchtbüchern auf die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit dem Menschen, zur Jagd auch in der Meute, für besondere Aufgaben selektiert wurde. Dieses Potential ist auch in vielen "Showlinien" lebendig. Für den Einsatz zur Jagd, im Sport oder andere Aufgaben ist der "Trieb" des Hundes wichtig, wie auch die Kontrollierbarkeit. Diese Qualitäten gilt es, in der Rasse zu erhalten. So können interessierte Hundeführer einen Hund erwerben, der mit großer Wahrscheinlichkeit diese Anlagen besitzt. Natürlich kann niemand einen Spitzenhund garantieren, aber einen guten, zur gedachten Aufgabe geeigneten Hund.

 

Schönheit:

 

Und wenn der Hund dann auch noch gut aussieht, was will man mehr... Ich sehe Schönheit und Leistung nicht als Gegensätze, sondern zwei Punkte, die von unterschiedlichen Züchtern und auch Welpenkäufern unterschiedlich gewichtet werden. Beide Schwerpunkte haben ihren Platz und können sich aus meiner Sicht auf Augenhöhe begegnen. Um, egal in welchem Aspekt, hervorragende Hunde zu züchten gehört eine Menge Wissen, Erfahrung und Engagement. 

 

Welche Hunderasse sich für den eigenen Zweck eignet, und welcher Charakter des Hundes zu einem und den eigenen Lebensümständen passt, und auch welche Rasse optisch gefällt, das ist persönlicher Geschmack. Zu mir und meinem lebendigen Haushalt passen die kleinen, selbstbewußten, robusten Foxterrier. Die Größe ist, wenn man oft unterwegs ist, sehr praktisch, bei trotzdem hohem Leistungspotential. Und wenigstens für mich sehen sie auch toll aus - die eleganten Glattharrfoxterrier wie auch die schönen drahthaarigen Foxls!

 

 

 

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© Foxterrierzwinger vom Jesuiterfeld